Viel Neues

Brot, Butter, Steinfeder!

Zwei Wachau-Ufer, zwei Betriebe, zwei Weine. Reden wir über Stilistik, Leichtigkeit und darüber, warum die Wachau ohne Steinfeder gar nicht geht. Ein Gespräch mit Markus Aschauer und Margarete Jäger.

„Eine Steinfeder geht immer“, sagt Margarete Jäger. „Weil sie bei jeder Gelegenheit passt, egal ob als Aperitif oder wenn man untertags anstoßen will. Steinfeder-Weine sind tolle Alltagsweine!“ Schon sind wir mittendrin beim Verkosten des Jahrgangs 2024 mit Winzer Markus Aschauer vom Weinbau Aschauer aus Unterbergern und Winzerin Margarete Jäger vom Weingut Jäger aus Weißenkirchen. Die beiden Vinea-Wachau-Betriebe produzieren Weine in allen drei Wachauer Stilistiken: Steinfeder, Federspiel und Smaragd.

„Steinfeder ist der perfekte Terrassenwein.“ Markus Aschauer

Markus Aschauer ist Winzer und Heurigenwirt in Unterbergern.
Namensgeber: Das Steinfedergras wächst auf den Trockenrasen der Wachau.

„Die Steinfeder ist ein Türöffner – immer unser erster Wein, den wir präsentieren“, erzählt Markus Aschauer. Als leichteste der drei Stilistiken schwingen Steinfeder-Weine frisch und duftig im Glas. Ganz so wie das Steinfeder-Gras, das auf den Wachauer Trockenrasen wächst und im Mai–Juni blüht. Dann verwandeln sich die Steilhänge in riesige Silberrücken – und die perfekte Jahreszeit für die frischen Weine ist gekommen. „Steinfeder ist der perfekte Terrassenwein“, sagt Markus Aschauer.

Steinfeder-Weine werden von ihrer Säure getragen, sind frisch und knackig. Der Lesezeitpunkt ist deshalb entscheidend. Keinen Tag darf man zu spät dran sein, besonders in warmen Jahren. Ein Balanceakt zwischen Frische und Aroma. „Durch den Klimawandel ist das manchmal eine Herausforderung“, sind sich beide einig. Eine, die sie gerne annehmen. „Wachau ohne Steinfeder? Geht gar nicht.“

„Wachau ohne Steinfeder? Das geht gar nicht.“ Margarete Jäger

Leicht und frisch schwingen Steinfeder-Weine im Glas.
Margarete Jäger vom Weingut Jäger in Weißenkirchen

Beide Betriebe setzen auf Grünen Veltliner als Rebsorte für ihre Steinfeder-Weine. „Weil der ein klassischer Alleskönner ist“, sagt Markus Aschauer. Auch die Zugänglichkeit in der Jugend ist ein Grund für die Rebsorte. Steinfeder-Weine werden meistens im Folgejahr konsumiert. „Ausgetrunken“ heißt es deshalb meistens schon beim Herbst-Heurigen der Familie Aschauer.

Apropos Heurigen: Für Markus Aschauer ist die Steinfeder auch ein perfekter Begleiter zu klassischen Gerichten – Bratlfett’n-Brot & Co. Der Betrieb setzt mit seinen vier Heurigenterminen stark auf die Verbindung von Kulinarik und Wein. „Zu uns kommen auch viele Einheimische, weil wir auch abseits der Hochsaison Heurigen machen.“ Besonders die persönliche Verbindung ist es, die Gäste schätzen. So direkt lassen sich die Wachauer Weine auch gut erklären: „Steinfeder, Federspiel, Smaragd – damit wissen auch Laien, in welche Richtung die Weine gehen.“

Ried Donauleiten Grüner Veltliner Steinfeder vom Weinbau Aschauer und Wachau Grüner Veltliner Steinfeder vom Weingut Jäger
Besonders beim Heurigen ist die Steinfeder ein beliebter Speisebegleiter, erzählt Markus Aschauer.

Auch Margarete Jäger ist ein Fan von Steinfeder, Federspiel, Smaragd. Weil jeder Begriff eine ganze Stilistik erklärt. „Wenn man Steinfeder hört, weiß man, dass man etwas Frisches, Leichtes bekommt, das man schön dahintrinken kann.“ Auch deswegen nennt sie die Steinfeder gerne „Brot-und-Butter-Wein“. Besonders in Österreich sind die Weine gefragt, unter den Kunden auch „schwere Steinfeder-Fans“, lacht die Winzerin. Auf Leichtigkeit zu setzen, kann sich also auch auszahlen. Das sieht auch Markus Aschauer so: „Vor allem jüngere Gäste trinken gerne alkoholärmere Weine. Damit liegt die Steinfeder voll im Trend.“

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